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Weltraum-Technik Made in Mühlviertel

Weltraum-Technik Made in Mühlviertel

Neues Geschäftsfeld dank neuer Firmenkooperation: die beiden innovativen Freistädter Betriebe ASA Astrosysteme & Innovametall bauten gemeinsam eine 11-Meter-Kuppel mit Laser-Teleskop für die Atacama-Wüste in Chile. Und das ist erst der Anfang von groß gedachten Ideen!

Mit über 250 geladenen Gästen war im September die Halle der Innovametall in Freistadt bis auf den letzten Sitzplatz gefüllt: Im Zentrum der ORBYX Night stand eine imposante 11-Meter-Kuppel, die demnächst gemeinsam mit einem 2,5-Meter-Teleskopspiegel der Firma ASA Astrosysteme an das Observatorium der Polnischen Akademie der Wissenschaften in der chilenischen Atacama-Wüste verschickt wird. Dieses Teleskop, das größte polnische, soll 2026 in Observatorium Rolf Chini Cerro Murphy in Betrieb genommen werden.

ASA Astrosysteme GmbH

ASA Astrosysteme mit Sitz in Galgenau, Freistadt, fertigt hochpräzise Teleskope vollständig in Eigenproduktion. Sie haben sich auf die Entwicklung von optischen Bodenstationen, also mit Teleskopen ausgestattete Kuppeln, spezialisiert, die eine Kommunikation mit Satelliten mittels Laserstrahl ermöglichen. Laser-Methoden erreichen eine wesentlich höhere Übertragungsrate als Funk und sind abhörsicher. Die Errichtung einer solchen Station vor Ort ist kosten- und zeitintensiv. Hier kommt die Freistädter Firma Innovametall ins Spiel.

„Alles funktioniert vollautomatisch: Wenn der eingebaute Wolkensensor etwa ein anbahnendes Unwetter erkennt, schließt sich die Kuppel der Bodenstation automatisch.“

Egon Döberl, Gründer & Geschäftsführer ASA Astrosysteme

Innovametall GmbH

INNOVAMETALL in Freistadt ist bekannt für Systemlösungen wie SYBKON, Safetydock und SOLAR SKY PARK, die üblicherweise in der hier genutzten Halle vormontiert werden. Sie haben sich auf die Entwicklung von Energie-Balkonen für Wohnanlagen sowie komfortable Ladeparks spezialisiert.

Für die Kooperation mit ASA entwickelten sie ein Container-Kuppelsystem, das als Transportverpackung und Schutz für die sensible Technik als auch als Bodenstation-Gebäude dient. Dieses Gesamtsystem sei anderen System im Hinblick auf Herstellzeit und Preis-Leistungs-Verhältnis überlegen. Dank der hohen Transportfähigkeit der Container-Kuppelsysteme können diese ohne großen Aufwand an jedem Ort installiert werden.

„Wir produzieren hier vor Ort jährlich rund 2.000 Balkone. Ich bin mir sicher, dass wir auch 100 Containersysteme im Jahr schaffen.“

Klaus Pichlbauer, Gründer & Geschäftsführer INNOVAMETALL

Mühlviertel goes interstellar

Die beiden innovativen Unternehmer zeigen eindrucksvoll: Das Mühlviertel kann Weltraum. Technik, Kunst und Wissenschaft verbinden sich zu einer Erfolgsgeschichte mit internationaler Strahlkraft. Atacama gilt übrigens als Fenster ins Universum: die chilenische Wüste ist ein Paradies für Astronomen, da es dort keine Lichtverschmutzung und glasklare Nächte gibt – ideal also für Langzeitbeobachtungen, die das Leben von Sternen dokumentieren können.

Technologie erlebbar machen

Die technologisch anspruchsvolle Kooperation hat aber auch noch einen langfristig wichtigen Aspekt für die Region: die beiden Unternehmer wollen technisches und astronomisches Interesse in jungen Talenten wecken: „Es ist schwer, sich unter dem MINT-Thema (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) etwas vorzustellen, wenn man nur davon hört oder liest. Wir wollen die Technologie erlebbar machen!“

Und noch weitere gemeinsame Projekte sind geplant: die neueste Idee betrifft eine touristische Einrichtung in Freistadt, die für Sterne-Beobachtungen und Sonnen-Forschungen betrieben werden kann. Mehr dazu hören wir hoffentlich bald.

Egon Döberl: vom gelernten Maurer zum Weltmarktführer

Egon Döberl, Gründer der ASA Astrosysteme GmbH, machte seinen Weg vom Maurerlehrling zum international gefragten Teleskopbauer. Sein Unternehmen liefert heute High-End-Instrumente unter anderem für die ESA und die US Air Force – made in Mühlviertel, Freistadt.

Klaus Pichlbauer: von fliegenden Schiffen zur Sternenkuppel

Klaus Pichlbauer, Geschäftsführer von INNOVAMETALL, hatte bereits künstlerisch mit einem „fliegenden Schiff“ im Linzer Höhenrausch zu tun als auch mit dem russischen Künstler Alexander Ponomarev, die letztendlich bei der Kooperation mit ASA endete. Nach nur einem Jahr Entwicklungszeit wurde aus der Idee Realität: eine robuste, ästhetische Teleskopkuppel – made in Mühlviertel, Freistadt.

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