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Möbel aus Karton

Möbel aus Karton

Papplab in Ottensheim ist Österreichs erster Hersteller von Pappmöbeln. Neben Einrichtung für daheim, bieten die Gründer Christoph Außerwöger und Wolfgang Gratt eine alternative Alternative für Messebau und Event.

In Zeiten, in denen Ersatzteile gedruckt werden mit Maschinen, die nach Open Source Bauplänen gebaut wurden, ist es kaum verwunderlich, dass es Kartonmöbel aus recycelter Pappe seriell zu kaufen gibt. Papplab heißt das Start-Up, welches die Idee aufgegriffen und ein Unternehmen daraus gemacht hat. Wolfgang Gratt, gelernter Tischler, und Christoph Außerwöger, eigentlich aus der Versicherungsbranche, sind die Gründer. Das Start-Up mit Sitz in Ottensheim (nähe Linz) entwirft, gestaltet, produziert und verkauft Möbel aus Karton. Während die Modelle im Atelier entworfen und entwickelt werden, wird über zwei Partner in der Region produziert. Die Idee hinter dem Unternehmen stammt von Gratt.

Im Rahmen der Ars Electronica 2010 wurde er angehalten Einwegmöbel für einen einmaligen Auftritt herzustellen. Recht schnell stand für den Tischler fest, dass es am Ziel vorbei wäre die Objekte aus Holz herzustellen. Die Suche nach der Alternative endete im Baustoff Pappe. Statt zum Brennholz verkleinert, sollten die Stücke am Ende theoretisch recycled werden. Die Idee ging auf, nur wurden die Stücke am Ende statt in die Tonne geschmissen, für das Wohnzimmer daheim ersteigert. Eine überwältigende Resonanz für Gratt und die Idee zu Papplab war geboren. Gratt holte sich Außerwöger, als kaufmännischen Geschäftsführer, Verkäufer, Marketinger und Partner an seine Seite und diesen somit aus der Versicherungsbranche weg. “Vielleicht muss man etwas naiv sein, einfach blind in ein Start-Up zu stürzen, aber heute bin ich froh, den Schritt gemacht zu haben”, so Außerwöger.

Entwicklung zur Nachhaltigkeit
2013 kündigten beide ihre bestehenden Jobs und wurden Vollzeitgründer. Eine Versuchsphase begann mit dem Ziel jenes Möbel zu entwickeln, welches am Markt angenommen und sich über Jahre hinweg ins Wohnzimmer gestellt würde. Vorurteile, wie Instabilität wurden dabei widerlegt. Als Zielkunde hatten die Linzer die Generation jung, hip und urban im Auge, weil die Theorie besagte, dass ebene jene in der Praxis viel umziehen und daher die leichte und flexible Methode bevorzugen würden. Die Praxis widerlegte die Theorie. “Der Löwenanteil unserer Kunden sind heute B2B Kunden. Wir machen hauptsächlich Messestände und Mobiliar für Events, weil es schnell und unkompliziert geht”, so Außerwöger. Dass bei Papplab mit recycelbaren Materialien gearbeitet wird, überzeugt neben Marketingverantwortlichen die Unternehmen, welche auf den Trend “Nachhaltigkeit” setzen. Über das signifikante Kartonbraun wird dabei nach eigenen Angaben hinweggesehen. “Man kann es ja branden und einfärben”, erklärt Außerwöger:”muss man aber nicht.”

Quelle: Wirtschaftszeit, Autorin: Sara Bonetti, Foto: Christ Wodo

Infos: www.papplab.at

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