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Mühlviertel-Botschafterin – Generaldirektorin fällt nicht weit vom Stamm

MÜHLVIERTEL/WIEN. Nach dem Motto „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“ spiegelt sich auch der Erfolg einer Region wie dem Mühlviertel in seinen Persönlichkeiten wider. Mühlviertler/innen, die ihre Herkunft nicht verbergen, sondern stolz auf ihre Wurzeln sind, verdienen eine besondere Auszeichnung für ihr Engagement. „Ich freue mich, das Mühlviertel in Wien vertreten zu dürfen“, so die Generaldirektorin der Österreichischen Nationalbibliothek, Dr. Johanna Rachinger, über die Auszeichnung als Mühlviertel-Botschafterin.

Robeischl Rachinger Wolfsegger

Robeischl und Wolfsegger bei der Prämierung von Dr. Rachinger zur Botschafterin. Quelle WKOÖ

„Eine Generaldirektorin fällt nicht weit vom Stamm: Ehrgeiz, Zuverlässigkeit und Vertrauen sind Werte, die erfolgreiche Persönlichkeiten aus der Region ausmachen“, sagt der Bezirksstellenleiter der WKO Freistadt, Dr. Dietmar Wolfsegger. „Fleiß wurde mir sozusagen in die Wiege gelegt“, erklärt die gebürtige Putzleinsdorferin Dr. Johanna Rachinger, die sich gerne an ihre Kindheit im Mühlviertel zurückerinnert. Die 52-jährige kletterte die Karriereleiter nach ihrer Ausbildung an der Handelsakademie Rohrbach Schritt für Schritt hoch. Sie schloss ihr Studium der Theaterwissenschaft und Germanistik an der Universität in Wien 1986 mit dem Doktorat ab. Was mit einer Lektoratsstelle begann, führte zu verschiedenen Leitungspositionen bis hin zur Geschäftsführung des Ueberreuter Verlags. Nach sechs Jahren als Geschäftsführerin wurde Dr. Johanna Rachinger 2001 Generaldirektorin der Österreichischen Nationalbibliothek. Aufgrund ihrer herausragenden Bestände, darunter eine bedeutende Papyrussammlung und zahlreiche von der UNESCO zum Weltdokumentenerbe erklärte Kostbarkeiten, zählt sie mit über 8,5 Millionen Objekten zu den fünf wichtigsten Bibliotheken weltweit. Jährlich besuchen mehr als 500.000 Interessierte die Lesesäle, den barocken Prunksaal und die drei Museen.

Zwischen den vielfältigen Tätigkeiten und zahlreichen Repräsentationsaufgaben ihrer Position, gönnt sich Rachinger gerne ein Wochenende im Mühlviertel als Kurzurlaub. „Ich bin gerne in der Natur, und dafür eignet sich das Mühlviertel besonders gut. Außerdem genieße ich es, Zeit mit meiner Familie und Freunden zu verbringen. Das ist ein schöner Ausgleich zu meinen Managementaufgaben in einem Unternehmen mit über 380 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“, schwärmt Rachinger. Besonders die Schmankerl der Region haben es ihr angetan: „Erdäpfelnudeln mit Sauerkraut kann ich einfach nicht widerstehen. Am besten haben die von meiner Mutter geschmeckt.“ Das verwundert nicht, haben die Eltern der neunköpfigen Großfamilie doch ein Gasthaus in Putzleinsdorf betrieben. „Ich dachte einmal daran, Wirtin zu werden, aber meine Eltern haben mir auch die Liebe zum Lesen mitgegeben, und die überwog schlussendlich“, erinnert sich Rachinger. Das ist umso bemerkenswerter, als die Familie damals den ersten Fernseher im Ort hatte.

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